- Vorgespräch zur Klärung anamnestischer Fragen
- Händigkeitstest (eine Bezugsperson ist meist anwesend)
- Gespräch über das Ergebnis und mögliche weitere Schritte
zu 1) Anamnese:
Meiner Erfahrung nach ist es sinnvoll das Anamnesegespräch nicht in der Gegenwart des Kindes zu
führen, da dieses sehr leicht den Schluss ziehen: „Mit mir stimmt etwas nicht!" Daher
wird diese Unterredung einige Tage vor dem Testtermin persönlich oder auch per Telefon abgehalten.
Dabei geht es sowohl um die Entwicklungsgeschichte des Kindes als auch um seine jetzige Situation in Schule und Familie. Sollte Sie Sich zu einem Test entschließen, erhalten Sie von mir vorweg eine Liste mit Fragen zur Vorbereitung auf das Gespräch.
zu 2) Test:
Das Kind wird bei einer Vielzahl von spielerischen Tätigkeiten aufmerksam beobachtet
. Spontane Tätigkeiten werden genauso berücksichtigt
wie Tätigkeiten, die durch technische Vorrichtungen oder die Erziehung beeinflusst werden könnten.
Alles geschieht lustvoll und kindgerecht.
Bei älteren Kindern wird häufig zusätzlich der Hand-Dominanz-Test von Steingrüber (hrsg. Lienert) durchgeführt. Bei diesem Test geht es um die Qualitätsleistung der Hände in Bezug auf Schnelligkeit und Exaktheit.
Das Testverfahren dauert ca. 1 Stunde und wird, wenn Sie einverstanden sind, auf Video aufgezeichnet, um eine anschließende genaue Auswertung zu ermöglichen.
Bei kleineren Kindern erleichtert es zumeist das Verfahren, wenn ihnen nicht bekannt ist worum es bei dem Test geht. Manche Kinder bemühen sich sonst sehr, besonders „rechts" oder „links" zu erscheinen. Das macht ihnen dann unnötig Stress.
Bei Kindern ab dem 12. Lebensjahr führe ich das Verfahren, ähnlich wie bei Erwachsenen, in Form eines Händigkeits-Feedbacks durch (siehe unten).
Nicht bei jedem Kind wird danach die Händigkeit bereits klar sein. Ca. 5 % der Kinder haben keine klare Vorzugshand ausgeprägt, weil auf Grund einer leichten Funktionsstörung des Gehirns, die dominante Hand minimal beeinträchtigt ist und daher in der Geschicklichkeit vergleichbar mit der nicht dominanten Hand ist. Dies tritt vor allem in Folge von Schwierigkeiten im Verlauf von Schwangerschaft und Geburt oder im Zuge frühkindlicher Erkrankungen auf. Bei diesen Kindern muss unter Umständen - nach einer Beobachtungsphase und Ausreifungsphase sowie eventuell auch einer ergotherapeutischen Förderung - ein weiteres mal begutachtet werden.
zu 3) Nachgespräch:
Manchmal ist es während der Testsituation schon ganz eindeutig, dass es sich um eine links- bzw. rechtsdominante Anlage handelt. Dann kann das Beratungsgespräch gleich unmittelbar im Anschluss an die Austestung stattfinden. Ansonsten wird ein eigener Termin dafür vereinbart.
Das Testergebnis wird erörtert und alle diesbezüglichen Fragen beantwortet.
Eltern und Kind erhalten Information über die Beeinflussung der Gehirnfunktionen durch eine Umschulung und mögliche Zusammenhänge mit Schwierigkeiten des Kindes.
Anschließend wird die weitere Vorgangsweise besprochen: Ist eine Rückschulung auf die dominante Hand sinnvoll? Ist es in der derzeitigen Lebenssituation ratsam? Wie soll dabei vorgegangen werden?
Einige Tag nach dem Test erhalten Sie einen detaillierten schriftlichen Testbericht in dem Sie alle Argumente nachlesen können. Er bietet eine gute Grundlage für Gespräche mit LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen.
Besondere Kinder
sind bei mir herzlich willkommen. Kinder die mit motorisch-neurologischen Defiziten, Chromosomenabweichungen oder anderen Dispositionen, die eine Entwicklungsverzögerung zur Folge haben, zeigen oft sehr lange auch keine eindeutige Vorzugshand. So kann es sein, dass sich die dominante Hand nicht wie sonst häufig bereits im 2. Lebensjahr, sondern erst im Alter von 4-6 Jahren oder noch später zeigt.
Durch diese späte Manifestierung der Dominanz, dauert die Phase des beidhändigen Agierens länger.
Es ist besonders wichtig, dass in diesem Punkt Geduld bewahren und dem besonderen Kind, die Entwicklung zum Rechts- oder Linkshänder so lange offen lassen, bis die Vorzugshand deutlich erkennbar ist oder mittels Testverfahren nach der Methodik Dr. Sattler abgeklärt wurde. Im Idealfall sollte die Schreibhand im Jahr vor dem Schuleintritt feststehen.
Die beidhändige Entwicklungsphase, ist daran zu erkennen, dass im spontanen Bereich die selben Tätigkeiten mit der rechten und linken Hand ausgeführt werden, und die Verwendung der Hände austauschbar erscheint. (Natürlich sind jene Tätigkeiten ausgenommen, die mit einer bestimmten Hand trainiert wurden.) Diese Stufe endet je nach individuellem Entwicklungsplan des besonderen Kindes zwischen dem 2. und 7. Lebensjahr und sollte frei sein von jeder direkten und indirekten Beeinflussung des Handgebrauchs. Mehr dazu unter:
Leben-Lachen-Lernen-April-2013
Für die Testung ihres Kindes sind Freude, Zeit, Geduld und Erfahrung in ausreichendem Maß vorhanden. Gerne kläre ich vorweg telefonisch und unverbindlich mit Ihnen ab, wann der geeignete Zeitpunkt für den Händigkeitstest des Kindes sein könnte.
Mit deiner natürlichen Seite lebst du dein volles Potential.